Sehen, spüren, schmecken …… glauben

Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas gescheh'n, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann's versteh'n. Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann's versteh'n.

Wieder kommt Nele fröhlich von der Schule heim. Auch heute ist wieder die Oma da und hat versprochen, Fischstäbchen zu backen und Kartoffelbrei zu machen. Als Nele die Haustür aufmacht, hört sie schon die Oma in der Küche werkeln. Sie freut sich. Gleich wird das Essen fertig sein und sie hat schon großen Hunger. Ordentlich räumt sie Jacke, Schuhe und die Büchertasche im Flur auf. Dann begrüßt sie die Oma in der Küche. Es ist wunderbar, wie immer. Die Oma ist ganz alleine für Nele da. Und so ein gutes Essen. Nele schlägt sich den Bauch ordentlich voll. Dann räumt sie mit die Küche auf. Oma kippt das Fenster, um den Bratgeruch aus der Küche zu bekommen. Gemeinsam machen sie es sich auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem. Nele soll von der Schule erzählen. Das macht Nele, wie immer, gerne.

Wieder geht es um den Religionsunterricht. Wieder geht es um eine Auferstehungsgeschichte, denn immer noch ist Osterzeit.

"Oma", fängt Nele an. "Oma, weißt du, dass der auferstandene Jesus nicht nur in Jerusalem, sozusagen gleich neben seinem Grab, anzutreffen war. Nein, der war auch in Galiläa, dort, wo die meisten seiner Freundinnen und Freunde herkamen. Heute hat die Religionslehrerin eine Geschichte erzählt vom See Genezareth. Da waren viele seiner Freunde und Freundinnen wieder hin zurückgegangen. Maria Magdala hat es ihnen ja auch so erzählt. Also viele von ihnen waren an diesem See Genezareth und sie haben getan, was sie früher auch getan haben. Nämlich Fische gefangen. Petrus war da der "Oberfischer", der hat zu den anderen gesagt. 'Ich gehe fischen.' Da sind die dann mitgegangen. Alles war wie früher, doch sie fingen in der ganzen Nacht nichts. Ärgerlich. Als es noch früher Morgen war, ruderten sie ihr Boot zurück ans Ufer. Doch da steht Jesus - die Freunde und Freundinnen haben ihn allerdings nicht erkannt. Der fragt sie: 'Habt ihr nichts gefangen?' Traurig sagen sie: 'Nein!' Da sagt Jesus zu ihnen: 'Werft das Netz an der rechten Seite vom Boot aus. Dann werdet ihr etwas fangen!' So machen sie es. Und plötzlich ist das Netz voll. Viel zu schwer zum Einholen. So viele Fische. Da kapiert es Johannes: 'Es ist der Herr!' sagt er voll Freude. Die anderen glauben es noch nicht. Die brauchen noch eine Weile. Sie haben ja auch viel mit dem vollen Netz zu tun. Und als sie endlich am Ufer, da sehen sie ein Kohlefeuer brennen. Auf dem Feuer liegen Fische und Brote und Jesus ruft ihnen zu: 'Bringt noch was von den Fischen mit, die ihr gerade gefangen habt. Also ziehen sie das Netz gar an Land, versorgen die Fische und bringen noch ein paar mit zum Feuer. Da steht Jesus, teilte das Brot und teilte die Fische und verteilte alles unter ihnen. Jetzt wissen es auch die anderen: Es ist Jesus, der Auferstandene. Jetzt haben sie ihn alle erkannt. Mit Freude essen sie ihre Fische und das Brot. Sie erzählen sich von der Zeit von früher und von der Zeit, die kommen wird. Was für eine Freude: Jesus ist bei ihnen."

Nele ist fertig mit dem Erzählen. Doch dann fängt sie nochmals an: "Weißt du Oma, unser Lied von der letzten Woche haben wir zusammen umgedichtet. Willst du es hören?"

Die Oma will das natürlich hören.

Nach Ostern in Galiläa, da ist etwas gescheh'n, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann's versteh'n. Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann's versteh'n.

"Toll habt ihr das gemacht", lobt die Oma.

"Du Oma, das war ja richtig passend, dass wir heute Fischstäbchen zu Mittag gegessen haben", fällt Nele auf einmal auf.

"Die Lehrerin hat gesagt, dass das Schmecken auch was mit Religion zu tun hat, und das Sehen und das Spüren."

"Wie meint die Religionslehrerin das denn?", fragt die Oma, als sie einen kleinen Moment nachgedacht hat. "Hat sie das euch auch erklärt?", fragt sie weiter.

Nele nickt eifrig. "Wir mussten es selber herausbekommen!"

"Und das habt ihr geschafft?", fragt die Oma erstaunt.

"Klar!", erklärt Nele fröhlich. "Doch die Religionslehrerin hat uns schon etwas geholfen. Sehen ist ja ganz einfach. Wenn wir Religionsunterricht haben, oder wenn man in einer Kirche ist, dann werden da Kerzen angezündet, also mindestens eine. Wir sagen im Religionsunterricht dabei immer: 'Jesus ist das Licht der Welt!' Also haben wir schon was zu sehen. Spüren ist eher seltener, aber es kommt vor. Die Religionslehrerin hat uns nach der Taufe gefragt. Da spürt man etwas. Das Kreuzzeichen auf der Stirn, bevor man getauft wird. Das Wasser dann bei der Taufe. Und die Segenshand danach. Und Schmecken, ja schmecken kommt öfters vor, das ist immer dann, wenn Abendmahl gefeiert wird, wenn wir die Hostie essen und vielleicht Saft trinken können. Sehen, spüren, schmecken ist für unseren Glauben wichtig, sagt die Religionslehrerin."

Nele ist mit ihrem Vortrag fertig.

Sie kuschelt sich an die Oma. "Spüren ist prima!", sagt sie. Dann macht sie die Augen zu und macht ein kleines Nickerchen. Sie hat ja auch wirklich viel erzählt und einen langen Schultag hat sie auch schon hinter sich.

Nächste Woche erzähle ich euch, wie Gottes Geist die Welt erschafft.

Lied: Zu Ostern in Jerusalem; Text: Arnim Juhre, Melodie: Karl Wolfgang WiesenthalLied: Zu Ostern in Jerusalem; Text: Arnim Juhre, Melodie: Karl Wolfgang Wiesenthal

Joh 21, 1-14

13.4.2024

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Ein Lied soll es werden. Schöpfung 1

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