Israel will und braucht einen König.

Heute sind wir etwa 1000 Jahre vor der Geburt Jesu im Land Israel unterwegs.

In den Dörfern rund um die Stadt Jabes herrscht große Aufregung und Hektik. Die Menschen rufen sich gegenseitig zu: "Die Ammoniter kommen! Flieht!" Schnell werden die notwendigsten Dinge zusammengepackt. Eilig machen sich die Menschen auf den Weg nach Jabes. Die Wege sind voll, und hinter sich hören die Menschen die Ammoniter. Sie zünden Häuser an. Sie rauben die Ochsen. Man hört die Zerstörung.

Die Menschen haben es in die Stadt Jabes geschafft. Die großen Stadttore werden hinter ihnen geschlossen. Sie sind in Sicherheit. Der ganze Marktplatz ist voll mit Menschen aus den Dörfern der Nachbarschaft. Sie sind alle angestrengt und geschafft. Heftig wird unter ihnen diskutiert: "Warum wehren wir uns denn nicht gegen die Ammoniter mit ihrem bösen König Nahas?" "Wie sollen wir uns denn wehren? Mit unseren Hirtenstecken und unseren Dreschflegeln?" "Wir sind Bauern! Und keine Soldaten!" Und dann ist ein gemeinsamer Gedanke auf dem Marktplatz: "Wir brauchen einen König!" "Ja, wir brauchen einen König, der braucht Soldaten und dann kann man unser Land gegen die Ammoniter verteidigen."

Langsam kehrt Ruhe auf dem Marktplatz von Jabes ein. Die Geflüchteten bauen sich kleine Lager. Eine Schlafmatte. Ein Wasserschlauch. Schlafende Kinder. Eltern und Großeltern flüstern miteinander, um kein Kind aufzuwecken.

Die Bewohner der Stadt Jabes schauen über ihre Stadtmauer und sehen die Ammoniter. Die bauen rund um die Stadt ihr Lager auf. Jabes wird von den Ammonitern belagert. Der König Nahas ist auch dabei. Er hat das größte Zelt. Man kann es sofort erkennen. Der Bürgermeister von Jabes möchte gerne mit Nahas verhandeln. Vielleicht ziehen ja die Ammoniter wieder ab. Hier können sie nicht viel gewinnen. Jabes ist keine reiche Stadt, die Menschen darinnen auch nicht. Und die Bauern, die jetzt noch dazugekommen sind, haben eh schon alles an die Ammoniter verloren.

Doch Nahas will nicht verhandeln. Er will vernichten. Der Bürgermeister schafft es, ihn dazu zu bringen, die Stadt eine Woche in Frieden zu lassen. Dann will Nahas die Stadt einnehmen und allen Menschen, die darin wohnen, ein Auge ausstechen, dass jeder es sehen kann, wie stark und gefährlich die Ammoniter sind.

Der Bürgermeister entwirft einen Plan. Einer muss nach Rama gehen, zum Propheten und Richter Samuel. Vielleicht kann er helfen. Addar wird ausgewählt, sich auf den Weg zu machen.

Er schleicht sich aus der Stadt. Kein Ammoniter bemerkt es. Addar kennt sich halt rund um Jabes gut aus. Er läuft die ganze Nacht. Am Morgen legt er sich unter einen Busch und schläft sich aus. In der Dämmerung läuft er weiter. Am Abend ist er in Rama. Am Brunnen erfährt er, wie er Samuel findet.

Samuel öffnet ihm die Tür. Er bittet ihn zu sich in die Wohnstube. Er bringt Addar Wasser und Brot und hört ihm zu. Er hört: "Jabes ist belagert. Die Menschen aus den umliegenden Dörfern sind in der Stadt. In nun 6 Tagen werden die Ammoniter die Stadt einnehmen. Wir brauchen einen König, dass wir uns gegen unsere Feinde verteidigen können."

Samuel hat genau zugehört. Er schickt Addar weiter in den Süden, in die Stadt Gibea. Dort soll er sagen, dass Jabes Hilfe braucht.

Addar will das nicht. Die Zeit rennt. Noch eine Wanderung, noch ein Tag verloren. Da wird Samuel laut: "Tu, was ich dir sage!", donnert er.

Am nächsten Abend kommt Addar dort an. Er ist zum Umfallen müde. Ja, und wo soll er hingehen? Mit wem soll er reden? Addar steht etwas hilflos am Brunnen. Er erzählt den Menschen, was in Jabes passiert ist und dass sie Hilfe brauchen. Die Frauen am Brunnen wollen nichts mit Jabes und den Ammonitern zu tun haben. Sie zeigen auf die Burg der Philister, die gleich neben der Stadt zu sehen ist, und erzählen: "Wir sind von den Philistern unterdrückt. Sie haben uns das Schieden von Eisen verboten, wenn wir neue Pflüge für unsere Felder brauchen, müssen wir sie teuer bei den Philistern kaufen. Wir lassen unsere Männer nicht gehen, wir brauchen sie auf unseren Feldern. Wir haben mit den Philistern genug am Hals, und jetzt noch die Ammoniter in Jabes.

Immer mehr Leute kommen zum Brunnen. Auch ein großgewachsener Mann, mit zwei Ochsen, über seinen Schultern, trägt er einen Pflug.

Er begrüßt seine Tochter Michal, und einen kleinen Jungen, ihren Bruder. Die Tochter erzählt dem Mann, dass Jabes von den Ammonitern belagert ist, und dass Addar Hilfe sucht. Da wird es wieder unruhig unter den Menschen am Brunnen: "Wir brauchen unsere Männer hier!", das ist die einhellige Meinung.

Der große Mann, Saul, ist sein Name, wird unwillig. "Samuel schickt Addar zu uns. Addar braucht unsere Hilfe. Die Ammoniter wollen den Menschen in Jabes ein Auge ausstechen - und ihr denkt an euere Felder. Samuel will, dass wir ihnen helfen. Gott will es auch. Und dann gibt Saul klare Anweisungen: "Befehl von Samuel, Befehl von Saul: Geht in alle Dörfer, jeder, der stark genug ist, soll sich in drei Tagen in Besek versammeln." Samuel reißt die eiserne Pflugschar aus seinem Pflug. Daraus macht er ein Speer. "Schaut, so verteidigen wir uns!"

Saul nimmt Addar mit zu sich nach Hause. Addar soll sich etwas ausruhen. Saul befestigt seine eiserne Pflugschar an einem Stecken. Er probiert seinen Speer aus. Es fliegt wunderbar. Sauls Frau packt Proviant für ihn ein. Jonathan, der älteste Sohn von Saul, will mitkommen. Doch Saul erklärt ihm, dass er jetzt auf die Mutter und die Kinder aufpassen muss, als Stellvertreter Sauls.

Um Mitternacht brechen Addar und Saul und noch viele andere Männer aus Gibea auf.

Ob es Saul wohl gelingt, genug Männer für den Kampf gegen die Ammoniter zu finden? Ob ihm das wohl rechtzeitig gelingt? Nächste Woche erzähle ich dir weiter.

1. Samuel 11, 1-13

26.4. 2025

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