Auferstanden!

Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas gescheh'n, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann's versteh'n. Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann's versteh'n.

Vielleicht erinnerst du dich an mich. Ich bin die namenlose Frau aus der Bibel, die Jesus mit dem kostbaren Öl gesalbt hat.

Warum ich singe, fragst du dich. Vielleicht kennst du das auch. Manchmal hat man so eine Melodie im Kopf und einen Text dazu. Immer und immer wieder. Ich muss dann halt singen. Ich würde ja eh nichts anderes denken.

Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas gescheh'n, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann's versteh'n. Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann's versteh'n.

Weißt du, was zu Ostern in Jerusalem geschehen ist? Ich kann es dir erzählen. Ich habe eine Frau getroffen, die dabei war. Mittendrin im Geschehen. Maria aus Magdala. Magdala ist ein Ort am See Genezareth. Diese Frau habe ich also getroffen. Sie war auf dem Weg zurück an den See. Da musste sie unbedingt hin.

Doch, der Reihe nach. Maria aus Magdala war in Jerusalem gewesen; sie war eine Freundin von Jesus. Sie hat mit am Kreuz gestanden, als Jesus gestorben war. Sie hat gesehen, wie Josef von Arimatäa sich um den Leichnam von Jesus gekümmert hat und ihn in ein Leintuch gewickelt in ein Felsengrab gelegt hat und einen Felsen vor den Eingang gerollt hat. Das alles war ganz kurz bevor der Sabbat begann, geschehen. Maria aus Magdala hat sich den Ort genau gemerkt. Als dann der Sabbat endlich vorbei war, machte sie sich mit zwei weiteren Frauen auf den Weg zu diesem Grab. Gleich früh bei Sonnenaufgang. Sie hatten wohlriechende Öle dabei. Vielleicht auch so ein Nardenöl, so eines wie ich einmal hatte, bevor ich Jesus damit gesalbt hatte?

Na, ist ja auch egal. Diese drei Frauen machen sich also auf den Weg zum Grab.

Auf ihrem Weg dahin wurden sie etwas unsicher. "Wer rollt uns den Stein vom Grab weg?", überlegten sie. "Das schaffen wir nicht alleine."

Doch als sie zum Grab kamen, da war der Stein schon zur Seite weggerollt. Vorsichtig gingen sie in das Grab hinein. Kein Jesus zu sehen; die Grabplatte, auf die der tote Jesus gelegt wurde, war leer. Doch da war jemand. Jemand Fremdes. Es sah aus wie ein junger Mann. Ganz in Weiß gekleidet. Du kannst dir denken, dass die Frauen sehr erschrocken sind. Aber da redete der junge Mann schon mit ihnen: "Erschreckt euch nicht! Ihr sucht Jesus aus Nazareth, der der gekreuzigt wurde. Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Er ist nicht mehr hier. Schaut, dort wurde er vor dem Sabbat hingelegt." Das hatten die drei Frauen ja schon selber gesehen, dass Jesus nicht mehr da war. Doch der junge Mann sprach weiter: "Ich habe einen Auftrag für euch. Sagt es doch allen seinen Freunden und Freundinnen weiter: Jesus geht euch nach Galiläa voraus. Dort wird er sich mit euch treffen. Ihr werdet ihn wiedersehen."

Maria aus Magdala und die beiden anderen Frauen, waren völlig durcheinander, nachdem sie das gehört, gesehen, erlebt hatten.

Als mir Maria aus Magdala die Geschichte erzählt hatte, wollte ich wissen, wer denn der junge Mann im leeren Grab war. Maria berichtete mir von ihren Gedanken: "Wir haben den jungen Mann nicht gekannt. Wir Frauen haben lange darüber nachgedacht. Vielleicht war es ja ein Bote von Gott, der für uns diese Nachricht hatte. Anders können wir es uns eigentlich nicht erklären. Wer sonst sollte wissen, dass Jesus auferstanden ist und nach Galiläa geht?"

Maria aus Magdala geht jedenfalls nach Galiläa, da ist sie ja auch Zuhause.

Und ich? Ich stehe in meiner Küche und singe:

Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas gescheh'n, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann's versteh'n. Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann's versteh'n.

Ja, es ist wunderbar, dass Jesus auferstanden ist. Und ja, nicht jeder kann es verstehen. Es ist ja auch nicht zu verstehen, weil ganz, ganz, ganz, besonders. Jesus lebt. Gott ist stärker als der Tod. Mit dem Tod ist nicht alles vorbei.

Und dieses 'hört' in dem Lied ist mir auch wichtig. Zuhören muss man. Hätte ich mir nicht die Zeit genommen, mit Maria aus Magdala zu reden und ihr zuzuhören, dann wüsste ich jetzt nicht so genau, was da am frühen Morgen in Jerusalem am Grab von Jesus stattgefunden hat.

Wenn ich mir das so überlege, kann ich gut verstehen, dass die drei Frauen erstmal eilig zurück nach Jerusalem gegangen sind und nichts gesagt haben. Sie konnten zuerst nicht glauben, was sie gesehen, gehört und erlebt haben. Doch mit der Weile wurden sie innerlich ruhiger und dann mutiger. Sie haben es ihren Freunden und Freundinnen erzählt. Die haben gedacht, die Frauen sind verrückt geworden vor lauter Kummer und Leid. Einige sind dann zum Grab gegangen und es war genauso, wie die Frauen gesagt hatten. Nicht verrückt, sondern: Jesus ist auferstanden. Gott ist stärker als der Tod.

Zu Ostern in Jerusalem, da ist etwas gescheh'n, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann's versteh'n. Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann's versteh'n.

Und nächste Woche erzählt euch Nele aus ihrem Religionsunterricht. Da geht es auch um Ostern.

Lied: Zu Ostern in Jerusalem; Text: Arnim Juhre, Melodie: Karl Wolfgang Wiesenthal

Mk 16, 1-8

30.3.2024

Zurück
Zurück

Sehen, spüren …… glauben

Weiter
Weiter

Jesus stirbt am Kreuz. Ist er Gottes Sohn?