Nele erzählt von Mirjam die vor lauter Freude singt.
Lobet und preiset ihr Völker den Herrn.
Freuet euch seiner und dienet ihm gern.
All ihr Völker lobet den Herrn.
Nele ist auf dem Heimweg von der Schule. In den letzten beiden Stunden hatten sie Religion und es ging um Musik. Die Religionslehrerin hatte erklärt: Musik tut gut! Das sollte das Thema der nächsten Religionsstunden sein. Nele war gespannt. Musik findet sie gut und Singen mag sie.
Doch jetzt wollte sie schnell nach Hause und der Oma alles erzählen. Oma hatte heute Mittag "Nele-Dienst". Da kochte sie was Gutes und hatte Zeit, sich mit Nele zu unterhalten. Nele liebte diese gemeinsame Zeit mit der Oma.
Nele sang immer noch, als sie im Flur stand, ihre Schuhe auszog und den Schulranzen fallen ließ. Die Oma schaute aus der Küche: "Na, Nele, du bist aber gut gelaunt. War es schön in der Schule?"
Nele nickte: "Ja, es war schon schön, bloß das mit dem Aufsatzschreiben war schwierig, doch zum Schluss hatten wir Religion und das war prima."
"Dann hast du dein Lied wohl in Religion gelernt?", fragte die Oma.
Nele nickte wieder. "Ja, Oma. Was gibt es denn zu essen, ich habe so einen Hunger."
Die Oma lachte: "Nudeln und Gemüsesauce gibt es. Und später bereiten wir beide aus den Resten einen Nudelauflauf vor, den kann die Mama dann morgen im Backofen überbacken und ihr habt alle miteinander noch ein schönes Essen."
"Prima!", Nele war begeistert. Kochen mit der Oma, das war wirklich gut.
Dann setzten sich die beiden an den Tisch und Oma verteilte Nudeln und Gemüsesauce auf die Teller.
Als beide satt waren, bereiteten sie gemeinsam den Auflauf vor. Nele rührte in einer Schüssel die Nudeln unter die Gemüsesauce. Dann gab die Oma noch etwas Schmand und Eier dazu und Nele musste weiter rühren. Die Oma rieb den Käse. Alles wurde in eine Auflaufform umgefüllt. Nele durfte den Käse darüber streuen und fertig war das Essen für morgen. Nele freute sich und strahlte.
"Oma, soll ich dir jetzt erzählen, was wir in Religion gemacht haben?" "Klar!", sagte die Oma. "Komm, wir verstauen noch schnell das Geschirr in die Spülmaschine und dann setzten wir uns aufs Sofa."
Und schon saßen sie im Wohnzimmer.
Nele begann: "Unser Thema ist: Musik tut gut!" "Was?", fragte die Oma, "das ist ein Thema im Religionsunterricht?"
Nele nickte. "Wir haben überlegt, wann uns Musik guttut. Eine hat erzählt, dass sie ihr Einschlaflied liebt. Einer hat gesagt, dass er es klasse findet, wenn beim Fußball die Fans Lieder singen. Mir ist eingefallen, dass mir bei schlechter Laune meine Playliste weiterhilft. Und die Religionslehrerin hat erzählt, dass man auch vor lauter Freude singen kann."
Nele holte Luft und sah die Oma an. "Hast du schon mal vor Freude gesungen, Oma?" Die Oma dachte nach: "Ich weiß nicht. Da fällt mir gerade nichts ein."
"Also, die Religionslehrerin hat uns eine biblische Geschichte erzählt. Damals beim Auszug aus Ägypten, da war das so. Kennst du die Geschichte, oder soll ich sie dir kurz erzählen?", fragte Nele.
"Nele, erzählt sie mir doch lieber noch mal, nicht, dass ich da was durcheinanderbringe", meinte die Oma.
Nele setzte sich aufrecht hin und fing an: "Damals, als Mose den Auftrag von Gott hatte, die Israeliten aus Ägypten zu führen, da war alles ganz schön aufregend. Erst ließ der Pharao die Israeliten nicht losziehen und dann musste es ganz schnell gehen. Sozusagen, mitten in der Nacht. Also machte sich das Volk auf den Weg. Sie wollten in die Wüste, denn Gott wollte ihnen ein neues Land zum Leben geben. Doch dem Pharao ist dann eingefallen: 'Blöd, wenn die Israeliten weg sind. Wer soll denn dann die ganze Arbeit machen? Los, Soldaten, holt sie zurück!' Das brachte die Israeliten in eine schwierige Situation. Sie waren in der Zwickmühle. Vor ihrem Weg lag ein Schilfmeer, hinter ihnen waren die ägyptischen Soldaten. Doch mit Gottes Hilfe kamen sie trocken und sicher durch das Schilfmeer und die Soldaten konnten sie nicht erreichen; manche gingen sogar im Wasser unter. Und als die Israeliten dann auf der anderen Uferseite standen, da begann Mirjam, die Schwester von Mose, die Handtrommel zu schlagen und zu singen und zu tanzen. Und die anderen fingen an mitzusingen und zu tanzen und manche klatschten wohl auch den Rhythmus mit."
Nele war fürs Erste fertig mit ihrer Geschichte. "Oma, die Religionslehrerin hat gesagt, Mirjam hat vor lauter Freude über die gelungene Rettung gesungen. Und das haben wir dann auch ausprobiert, uns mit Mirjam über die Rettung zu freuen und gemeinsam zu singen. Willst du unser Lied nochmals hören?"
Klar wollte das die Oma. Und so sang Nele nochmals:
Lobet und preiset ihr Völker den Herrn.
Freuet euch seiner und dienet ihm gern.
All ihr Völker lobet den Herrn.
Als Nele fertig war, schaute die Oma auf die Uhr: "Nele, wenn du später noch mit Paul spielen willst, wenn er heimkommt, dann solltest du jetzt wohl besser mit den Hausaufgaben anfangen, damit du dann fertig bist."
Nele nickte und machte sich auf den Weg. Sie holte die Büchertasche und ging zu ihrem Arbeitstisch.
Nächste Woche erzählt Nele weiter aus dem Religionsunterricht und es geht wieder darum, dass Musik guttut.
Lobet und preiset ihr Völker den Herrn. .... (Kanon, mündlich überliefert)
2. Mos 15,1-21
6.7.2024