Simeon im Tempel erkennt: Jesus ist das Licht der Welt.
Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit, sein Schein dringt zu uns in unsre Zeit, bezwingt Angst und Leid und befreit.
Wieder fängt Neles Religionsstunde mit dem vertrauten Lied an. Heute soll es noch einmal um das Licht im Dunkeln gehen. Wie schon so oft steht eine große Kerze in der Mitte des Sitzkreises und während die Religionslehrerin sie entzündet, sprechen die Kinder: "Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt!"
Die Religionslehrerin fängt an, eine Geschichte zu erzählen:
"Als Jesus noch ein kleines Baby war, sind seine Eltern nach Jerusalem gegangen, in den Tempel. Das war damals so üblich. Das neue Kind wurde in den Tempel gebracht und Gott gezeigt. Maria und Josef machten es genauso. Damals lebte ein alter Mann, Simeon, in Jerusalem. Der war ein frommer Mann. Er lebte nach dem Wort Gottes und der Heilige Geist leitete ihn. Durch den Heiligen Geist hat Gott Simeon wissen lassen, dass er nicht sterben wird, bevor er Christus, den Sohn Gottes, sehen wird. Nun, in diesen Tagen, als Maria und Josef mit dem Jesus-Baby in Jerusalem waren, da drängte der Heilige Geist Simeon, in den Tempel zu gehen. Also machte sich Simeon, etwa nervös, auf den Weg. Und als er im Tempel ankommt, trifft er Maria und Josef mit dem kleinen Jesus. Behutsam nahm Simeon das Baby auf den Arm. Er schaute es fest und freundlich an. Er wiegte es sanft in seinen Armen. Wie einen Schatz hält er das kleine Kind. Er ist ganz ergriffen von diesem Moment. Dann spricht er mit leiser, doch fester Stimme: "Jetzt kann ich in Frieden sterben. Denn mit eigenen Augen habe ich die Rettung gesehen. Alle Welt werden sie sehen. Mit diesem kleinen Kind ist ein Licht in die Welt gekommen, das für die Völker leuchtet und seine Herrlichkeit wird über uns allen aufleuchten."
Maria und Josef staunen, als sie Simeon so reden hören. Maria packte diese Sätze zu den anderen Sätzen in ihrem Herzen. Den Sätzen des Engels über das Kind, das sie gebären wird. Den Sätzen der Hirten über Jesus, den Retter der Welt. Und jetzt von Simeon, dass Jesus das Licht der Welt ist."
Die Religionslehrerin ist mit ihrer kleinen Geschichte fertig. Die Religionsstunde noch lange nicht.
"Kinder", fragt sie in die Runde, "welche Ideen kommen euch zu: Tempel, kleines Kind, Kerze?" Die Kinder schauen etwas ratlos vor sich hin. Einer meint: "Tempel haben wir keinen." "Richtig!", sagt die Religionslehrerin, "wo gehen wir stattdessen hin?" Na, diese Frage war einfach. Mehrere redeten einfach rein: "In die Kirche!".
"Also", sagt die Religionslehrerin, "Kirche, kleines Kind, Kerze?"
Jetzt melden sich viele: "Eine Taufe!"
"Genau!" Die Religionslehrerin ist zufrieden.
Die Kinder reden noch ein wenig darüber, ob sie getauft sind, ob sie eine Taufkerze haben und überhaupt ....
Die Religionslehrerin bringt das Gespräch wieder zu einem neuen Ziel. "Wir haben in den letzten Stunden viel über Licht im Dunkeln gehört. Erinnert ihr euch noch?"
Klar erinnern sich die Kinder noch und fleißig wird zusammengetragen.
- Ein Licht vertreibt die Finsternis, deshalb wird in der dunklen Jahreszeit im Dezember am Adventskranz jede Woche eine neue Kerze angezündet.
- Manchmal ist es so, dass Menschen für Menschen ein Licht in der Dunkelheit sind, so wie es Lucia es für die Menschen in den Höhlen war.
- So wie der Stern den Weisen aus dem Morgenland den Weg zur Krippe gezeigt hat. So haben die Kinder in Herrenhut, die ohne ihre Eltern Weihnachten feiern mussten, ihre Sterne leuchten lassen. In Herrenhut und in der ganzen Welt, dort, wo ihre Eltern den Menschen von Jesus Christus erzählt haben.
- Der Weihnachtsbaum mit seinen vielen Lichtern erzählt davon, wie die Hirten auf dem Feld bei Bethlehem das helle Licht der Engel gesehen haben und die frohe Nachricht von der Geburt von Jesus gehört haben.
- Das Friedenslicht aus Bethlehem erinnert an die Geburt im Stall. Die Geburt des Friedenskönigs und des Lichts der Welt.
Die Religionslehrerin ist sehr zufrieden.
"Und heute haben wir gehört, dass Simeon von Jesus als dem Licht der Welt spricht. Und wir haben an die Taufkerze gedacht, die jedes Kind bei seiner Taufe bekommen kann. Ein Licht für dunkle Tage und Zeiten. Eine Erinnerung, dass Jesus Christus für dich, ganz persönlich, dein Licht ist.
Lasst uns unser Lied nochmals singen."
Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit, sein Schein dringt zu uns in unsre Zeit, bezwingt Angst und Leid und befreit.
"Meine Idee für euch ist folgende. Ich habe Transparentpapier mitgebracht. Es ist so geschnitten, dass es um ein Trinkglas oder ein Einmachglas passt. Ihr dürft mit Filzstiften darauf malen, wo ihr euch ein Licht in der Dunkelheit wünscht oder schon mal gewünscht habt. Vor der nächsten Probearbeit. Beim nächsten Streit der Eltern. Wenn man sich klein und ungeliebt fühlt. Ihr habt da bestimmt prima Ideen.
Dieses Transparenz-Bild klebt ihr dann so zusammen, dass es um ein Glas passt. Wenn ihr dann ein Teelicht in das Glas gebt und dieses anzündet, dann leuchtet das Licht durch die dunklen Situationen, die ihr gemalt habt. Denn das Licht ist stärker als die Dunkelheit. Das haben wir in den letzten Religionsstunden ja bei vielen Geschichten gelernt."
Nele macht sich eifrig ans Werk. Heute Abend will sie das Licht gegen die Dunkelheit gleich mal ausprobieren. Sie freut sich darauf.
Nächste Woche geht es endlich um die Jahreslosung für das Jahr 2025.
Lk 2,25 -33; Joh 8,12 + Gedanken zur Taufkerze
Ein Licht leuchtet auf: Text: Rolf Kreuzer, Musik: Ludger Edelkötter
4.1.2025