Gott ist für mich da.

Neles Schulranzen ist vorgepackt. Heute hat sie noch andere Sachen dabei als ihre Hefte, Bücher und ihr Federmäppchen. Eine Kerze, ein kleines Kleidchen und ein paar ausgedruckte Fotos in einem Briefumschlag. Das wollte sie heute alles im Religionsunterricht herzeigen. Die Mama hat es für sie gesucht und ihr beim Einräumen in die Büchertasche geholfen. Neles Freundin, Inge, war auch schwer bepackt. Und andere Kinder auch. Endlich kam die Religionsstunde. Eifrig packten viele Kinder ihre Schätze aus. Die Religionslehrerin ließ all die Dinge zu zwei Tischen an der Wand im Klassenzimmer bringen. Da sollten sie erst einmal abgestellt werden. Und dann begann der Unterricht wie immer. Es wird ein Lied gesungen und die Kerze angezündet. Die Religionslehrerin rief die Kinder in den Sitzkreis. Sie wollte mit ihnen über die letzten Unterrichtsstunden sprechen und wissen, was sie alles zu der Frage: "Wer bist du, Gott!" antworten können. Die Kinder waren eifrig dabei. "Gott ist wie ein wirklich guter Vater." "Gott hat ein weites Herz." Und klar, kamen alle Begriffe aus der ersten Stunde: Fels, Burg, Quelle, Licht, Retter, Wegbegleiter. Die Kinder wussten noch, was hinter diesen Worten steht: Sicherheit, Lebendigkeit, Festigkeit, Schutz, Nähe. Dann wurde das Gespräch schwieriger. Die Religionslehrerin half weiter. Erinnert ihr euch noch an die Geschichte mit den zwei Liedern? Jetzt gingen einzelne Arme hoch. Und ein Junge brachte es genau auf den Punkt: "Manchmal ist Gott nicht zu verstehen." "Ja" erinnerte sich ein anderes Kind: "Da bittet einer immer und immer wieder, dass Gott ihm hilft - und nichts passiert." "Erstmal nicht", verbessert Nele: "Am Ende haben wir ja 'lobet den Herrn' gesungen. Er hat schon noch geholfen." Die Religionslehrerin nickte Nele zu. "Genauso war es in der Geschichte vom 22. Psalm."

Und dann hat die Religionslehrerin eine Überraschung für die Kinder. Sie hat von jedem Kind ein Bild dabei. Das soll nun in die Mitte einer Heftseite geklebt werden. Und dann zaubert sie noch goldene Farbe aus ihrer Tasche. Es schaut aus wie richtiges Gold. Dazu hat sie zwei Pinsel und geht jetzt von Tisch zu Tisch und die beiden Banknachbaren oder Banknachbarinnen dürfen einen großzügigen goldenen Kreis um ihr Bild malen. Das dauert eine Weile und manche haben nichts zu tun und werden unruhig. Die Hefte müssen etwas trocknen und die Kinder kommen wieder in den Sitzkreis. Die Lehrerin fragt die Kinder nach den mitgebrachten Dingen. Diese dürfen jetzt in die Mitte gestellt werden und jeder erzählt etwas dazu. Nele stellt ihr Taufkerze in die Mitte und legt ganz vorsichtig ihr Taufkleidchen dazu, sowie ein paar Bilder von ihrer Taufe. Andere Kinder machen es ebenso. Dann wird erzählt, was man auf den einzelnen Bildern so sieht: Die Pfarrerin, den Pfarrer, die Patin, den Paten, Mama und Papa und ältere Geschwister, auch Omas und Opas sind dabei. Auch Bilder vom Mittagessen oder Kaffeetrinken. Manche Kinder haben nichts dabei und einige von ihnen sagen: "Ich bin nicht getauft, meine Eltern sagen, das soll ich später selbst entscheiden." Die Religionslehrerin nickt und sagt: "Das kannst du jederzeit machen lassen. Manche Kinder machen das, wenn sie sich konfirmieren lassen. Aber es gibt auch einige Menschen, die sich erst als Erwachsene taufen lassen. Die Taufe ist ein äußeres Zeichen, dass man zu Gott gehört. Man kann ohne Taufe auch zu Gott gehören. Es ist wichtig, dass man Gott kennt und weiß, dass er für einen da ist und er jeden einzelnen kennt und sich um ihn sorgt."

Die Religionslehrerin steht auf und holt einen kleinen Stapel mit Kärtchen aus ihrer Büchertasche. "Kinder, holt doch mal euere Hefte und legt sie vor euch auf den Boden, sodass euere Bilder in die Mitte schauen." Das ist schnell erledigt und alle sind gespannt, wie es weitergeht. "Ich habe heute die besondere goldene Farbe mitgebracht. Ich habe mir gedacht, mit dem goldenen Kreis kommen euere Bilder noch mehr zum Leuchten. Wenn ihr in eine alte Kirche geht, findet ihr ganz viel Gold. Manchmal haben die Menschen goldene Kreise um ihren Kopf gemalt, auf den alten Bildern. Da erkennt man dann sofort, die gehören zu Gott oder zu Jesus. Dieser goldene Kreis ist ein Erinnerungszeichen dafür, dass Gott für jeden von euch da ist und euch begleitet. Manche von euch haben eine Taufkerze, die euch daran erinnert, oder die Bilder von euerer Taufe. Und ich habe euch noch etwas mitgebracht - sie zeigt auf die Kärtchen - die möchte ich euch feierlich überreichen. Dazu bitte ich euch um Ruhe und Ernsthaftigkeit." Dann steht die Religionslehrerin auf und geht von Kind zu Kind - hinter dem Sitzkreis. Sie legt jedem und jeder ihre Hand auf die Schulter und sagt den Namen des Kindes und immer den gleichen Bibelvers. Jetzt ist sie endlich bei Nele. "Nele, fürchte dich nicht. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir." Nele ist es ganz feierlich und andächtig nimmt sie das Kärtchen mit dem Bibelspruch in die Hand. Als alle Kinder dran waren, setzt sich die Religionslehrerin wieder zu ihnen in den Kreis und gemeinsam singen sie:

Halleluja, Hallelu, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Halleluja, Hallelu, Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Die Kinder gehen zurück an ihren Platz, kleben das Kärtchen zu ihrem goldenen Bild und denken sich eine Überschrift aus.

Alle Ansichtsgegenstände werden wieder sorgfältig eingepackt und nachhause geschleppt. Nele geht fröhlich heim.

In den nächsten Wochen geht es um das Danken. Wofür können wir Danke sagen? Die Bibel hat auch dazu Ideen.

 

Jes 43,1

28.9.2024

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Esther und Simon - die Jesus-Detektive feiern in ihrer Familie ein Dank-Fest.

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Ein Vater und zwei unterschiedliche Söhne. Nele spricht mit der Oma.