Petrus erlebt die Verhaftung Jesu und das Todesurteil. Er sieht das leere Grab und trifft den auferstandenen Jesu.

Du kennst mich ja schon, ich bin der Fischer Simon und der Freund von Jesus, der Petrus gerufen wird.

Was für eine Nacht habe ich hinter mir.

Jesus wurde verhaftet. Ich hatte noch versucht mit meiner Stärke das zu verhindern, doch Jesus wollte das nicht.

Ich bin den Soldaten hinterher bis in den Hof des Palastes des Hohepriesters. Und da hat mich meine Stärke und mein Mut verlassen. Dreimal habe ich Angsthase gesagt: „Ich kenne diesen Jesus nicht! Ich habe nichts mit ihm zu tun!“

Ein Häuflein Elend war ich. Hatte mir nicht noch Jesus vorhergesagt: „Ehe der Hahn kräht wirst du dreimal sagen, dass du nicht zu mir gehörst.“

Nie hätte ich das für möglich gehalten, dass ich so mutlos bin.

Niedergeschlagen schlich ich den Soldaten hinterher, die Jesus nun wo anders hinbrachten. Sie brachten ihn zu Pilatus. Das ist der römische Statthalter er vertritt den römischen Kaiser in allen rechtlichen Dingen bei uns im Land.

Wenn sie ihn zu Pilatus brachten, dann war die Sache ernst, sehr ernst.

Der Hohepriester konnte Rechtsprechen in Glaubensfragen, doch ein Todesurteil konnte er nicht fällen. Das konnte nur der römische Vertreter des Kaisers.

Wollten die Jesus wirklich töten lassen. Ja warum denn?

Ich verstand die Welt nicht mehr. Mein guter Freund Jesus. Der den Menschen von Gott erzählt hat, der ihnen geholfen hat, wo er nur konnte. Auch geheilt hat er einige und so ihr Leben völlig verändert. Warum sollte man den töten wollen?

Ich stand in meinen Gedanken versunken in der Nähe des Prätoriums, in einer dunklen Ecke und wartete was nun passiert.

Auf einmal kamen immer mehr Menschen hier her. Es wurde laut und unruhig.

Pontius Pilatus hatte in den letzten Jahren immer zum Passahfest einen Gefangenen freigelassen. Nun wollte er Jesus frei lassen, er fand ihn unschuldig. Doch die Menschen um ich herum, schrien: „Barabbas soll frei sein! Barabbas soll frei sein!

Barabbas, ich musste nachdenken, der ist doch ein bekannter Verbrecher, warum der und nicht Jesus? Unverständlich für mich.

Nach einer Weile erschien Pontius Pilatus wieder, jetzt hatte er Jesus an seiner Seite. Doch wie sah der aus? Man sah ihm an, dass er geschlagen wurde. Sie hatten ihm einen purpurfarbenen Umhang umgehängt und aus Dornen eine Krone geflochten und ihm auf den Kopf gesetzt. Pilatus zeigte auf ihn und sagte: „Seht her! Da ist der Mensch!“

Die Menschen hier vor dem Prätorium wurden immer mehr, ich verdrückte mich immer tiefer in meine Ecke, dass mich nur keiner sah. Diese Menschen fingen an zu schreien: „Kreuzigen! Kreuzigen! Kreuzigen!“

Pilatus sagte laut, sodass es alle hören konnten: „Nehmt ihn und kreuzigt ich. Ich halte ihn für unschuldig. Der Hohepriester sagte: „Nach unserem jüdischen Gesetz muss er sterben! Und für dich ist das auch bessert. Sagt Jesus doch, er sei der König der Juden.“

Es ging noch eine Weile hin und her. Die Menschen schrien: „Kreuzigen! Kreuzigen!“ Und Pilatus versuchte für Jesu zu sprechen. Doch keine Chance für Jesus. Doch er verteidigte sich auch nicht, er versuchte nichts zu erklären oder aufzuklären.

Und dann wurde Jesus abgeführt. Auf seiner Schulter trug er sein Kreuz. Er wurde nach Golgatha gebracht, zusammen mit zwei anderen.

Ich konnte nicht mehr hinterher gehen. Das konnte ich mir nicht anschauen, wie mein bester Freund Jesus gekreuzigt wurde.

Weinend ging ich zurück zu unserem Quartier. Da fand ich andere Freundinnen und Freund vor. Ich erzählte, was ich erlebt hatte. Johannes machte sich auf den Weg. Er wollte Jesus nicht allein lassen, er wollte bei seinem Tod an seiner Seite sein.

Ich hatte dies Kraft nicht.

Was für eine Nacht! Was für ein Tag. Jesus stirbt am Kreuz. Warum?? Warum nur?

Als der Tag zu Ende ging begann der Sabbat. Kurz vorher kam Johannes. Er sah sehr mitgenommen aus. Er hat wirklich miterlebt, wie Jesus starb. Er erzählte uns, dass am Kreuz über dem Kopf von Jesus ein Schild hing auf dem stand: Jesus aus Nazareth, König der Juden.

„Und wo ist Jesus jetzt?“, wollten wir wissen. Johannes wusste Bescheid: „Josef aus Arimatäa hat sich von Pilatus die Erlaubnis geholt den Leichnam von Jesus beerdigen zu können. Nikodemus hat ihm geholfen. Sie haben ihn in ein Gartengrab gelegt, ihn mit duftenden Ölen in Leichentücher gehüllt und auf eine Steinplatte gelegt, dann haben sie einen großen Stein vor das Grab gerollt.

Jetzt ist Sabbat und niemand kann etwas machen. Am Sabbat halten wir Juden einen Ruhetag.

Ich schlief etwas, dann wachte ich wieder auf. Wir alle waren traurig. Manchmal weinten wir gemeinsam, manchmal erzählten wir von Jesus.

Als endlich dieser lange Tag zu Ende ging und wir uns wieder auf den Gassen in Jerusalem zeigen konnten, da machte sich Maria aus Magdala auf zum Grab. Sie sah, dass der große Stein vor der Grabkammer weggenommen war. Sie rannte zu mir und den anderen Freunden zurück. Ganz abgehetzt kam sie bei uns an. Sie war ganz durcheinander: „Jesus ist weg. Er liegt nicht in seinem Grab und wir wissen nun nicht, wo er ist.“

Johannes ging sofort los. Ich hinterher. Johannes war zuerst dort. Er schaute in das leere Grab hinein. Als ich nachkam ging ich in das Grab, ich sah die Leichentücher. Johannes kam dann auch herein. Es war eine leere Steinplatte da, da sollte eigentlich Jesus liegen. Doch da lagen nur Leichentücher.

Johannes und ich gingen wieder zurück in die Stadt. Maria aus Magdala ging nochmals zum Grab und was sie dann erlebte, erzählte sie uns wieder, ganz abgehetzt. Doch mit viel Freude in der Stimme.

„Ich habe Jesus gesehen! Erlebt!“

Du kannst dir vorstellen, wie viele Fragen wir an Maria hatten.

So verging ein aufregender Tag und es kam der Abend. Wir saßen zusammen und redeten da stand auf einmal Jesus mitten unter uns im Raum und begrüßte uns mit: „Friede sei mit euch!“ Und er sprach mit uns.

Es ist kaum zu glauben Jesus war tot und nun ist er wieder unter uns.

Eigentlich gibt es dafür nur eine Erklärung: Gott ist stärker als der Tod.

Und nächste Woche erzählt dir Petrus von zwei Freunden aus Emmaus, die auch Jesus gesehen und gesprochen haben.

Joh 18,28-40 i.A.; 19 i.A.; 20,1-23 i.A.

8.4.2023

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Ein verrückter Tag geht zu Ende. Doch dann stehen die Freunde aus Emmaus vor der Tür und haben viel zu erzählen.

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Der Petrus ist stark und mutig. Doch dann verlässt ihn sein Mut und seine Stärke. Und ein Hahn erinnert ihn an einen Satz von Jesus.