Ein verrückter Tag geht zu Ende. Doch dann stehen die Freunde aus Emmaus vor der Tür und haben viel zu erzählen.

Du kennst mich ja schon, ich bin der Fischer Simon und der Freund von Jesus, der Petrus gerufen wird.

Was für ein Tag!

Das Grab von Jesus ist leer! Maria aus Magdala hat uns heute in den frühen Morgenstunden mit dieser Nachricht geweckt. Ich bin von meinem Schlaflager aufgesprungen und mit Johannes zum Grab von Jesus geeilt. Wirklich leer.

Verwirrt gingen wir wieder heim. Später kam Maria wieder zu uns. Sie war nochmal am leeren Grab und hat dort – kaum zu glauben – Jesus getroffen und gesprochen. Er lebt!

Wir waren alle durcheinander. Und am Abend stand Jesus plötzlich bei uns im Raum. Mit 'Friede sei mit euch' begrüßte er uns. Er war eine Weile bei uns und redete mit uns. Ich kann es gar nicht fassen. Jesus lebt!

Endlich wollten wir alle uns zum Schlafen hinlegen, da hämmerte es an unserer Tür.

Draußen standen zwei Freunde von uns. Die hatten gestern noch erzählt, dass sie heute zu sich nach Hause gehen wollten. Weg von Jerusalem. Was machten die zu so später Stunde an unserer Tür? Ganz abgehetzt und aufgeregt wirkten sie.

Also machte ich die Tür auf und bat sie herein. Die anderen alle kamen auch von ihren Schlafstellen, durch das heftige Klopfen hatten sie ja gehört was los war. Jeder suchte sich einen Sitzplatz und dann fingen die beiden an zu erzählen.

„Wir haben Jesus gesehen, gesprochen und er hat das Brot mit uns geteilt!“, platzte es aus Kleopas heraus. „Unglaublich, unglaublich!“

Nun wir hatten ja vor kurzer Zeit auch Jesus hier bei uns zu Gast, so sehr überraschte uns diese Nachricht nicht. Doch neugierig waren wir schon auch, wie das denn so gewesen war.

Also baten wir die beiden zu erzählen, wie das denn abgelaufen ist und wie es war.

„Also“, sagte der andere, sein Name fällt mir nicht mehr ein, „also, wir sind heute wie besprochen nach Emmaus gelaufen. Wir waren traurig und bedrückt. Jesus starb und viele unsere Hoffnungen und Wünsche starben mit ihm. Wir hatten so gehofft, dass mit Jesus alles anders, besser werden würde. Doch dann der Tod am Kreuz.“

„Ja“, erzählte dann Kleopas weiter, „auf einmal gesellte sich ein fremder Mann zu uns. Er fragte, warum wir denn so bedrückt seien? Und wir erzählten ihm von unserem Kummer, dass Jesus gekreuzigt wurde, weil der Hohepriester und der Rat der Priester ihn für gefährlich hielten. Und dass wir gehofft hatten, Jesus sei der erwartete Retter Israels. Und nun ist er ja schon drei Tage tot. Und dann die Nachricht von den Frauen: ‚Das Grab ist leer!‘, und später: ‚Jesus lebt!‘ Unseren ganzen Kummer und unserer Verwirrung erzählten wir dem Fremden.“

Der Andere erzählte dann weiter: „Da schaute uns der Fremde an, schüttelte den Kopf und sagte: ‚Warum seid ihr so begriffsstutzig?‘. Wir begriffsstutzig? Was gibt es da zu begreifen? Doch der Fremde sprach weiter: ‚Wisst ihr nicht, was die Propheten gesagt haben? Kennt ihr unsere alten Schriften nicht? Das alles musste doch so sein.‘ Der Fremde erklärte und erzählte. Wir hörten gespannt zu und mit der Weile verstanden wir: Jesus musste sterben, um in die Herrlichkeit des Reichs Gottes zu kommen, von dem er immer erzählt hatte.“

Kleopas sprach dann weiter, mit glänzenden Augen, so begeistert war er: „Und dann waren wir plötzlich in Emmaus. Die Zeit ist so schnell vergangen. Der Fremde wollte weiterziehen, doch wir baten ihn, mit uns zusammen zu essen. Es wurde ja schon bald dunkel und eine Stärkung konnten wir alle vertragen. Also ging er mit uns ins Haus. Wir deckten den Tisch. Der Fremde nahm das Brot, sprach das Dankgebet und brach es in Stücke. Die Stücke reichte er an uns weiter. Und da …..“

„Da haben wir ihn endlich erkannt“, erzählte der Andere weiter. „Es war Jesus. Jesus, unser Meister, er, der tot war, ist lebendig. Er hat uns auf unserem Weg begleitet. Er hat uns erklärt, dass das, was geschehen ist, richtig ist. Er hat mit uns am Tisch gesessen und das Brot geteilt. Jesus lebt!“

„Und“, wollte ich wissen, „wie ging es weiter?“

„Nichts ging weiter. Kaum hatten wir Jesus erkannt und sind aufgesprungen und wollten ihn mit Fragen bestürmen. Da war er weg. Wir haben kurz überlegt, was wir nun machen sollen, doch dann war uns klar, wir müssen zurück zu euch und euch davon erzählten. Jesus lebt, er ist wirklich auferstanden!“, erklärte Kleopas.

Der Andere ergänzte: „Wir sind den Weg von Emmaus zu euch hier her in Rekordzeit gelaufen. So schnell haben wir die 10 km noch nie geschafft!“

Wir alle haben aufmerksam zugehört. Es gab noch mehr Menschen, die erlebt haben, dass Jesus lebt, obwohl er doch gestorben war.

Wir boten unseren Freunden an, hier bei uns zu schlafen. Also rückten wir etwas zusammen. Doch zunächst gab es für sie noch was zu Essen. Es war ja ein langer Tag mit vielen Kilometern auf den Beinen.

Wie sie wohl weitergeht, die Sache mit Jesus? Ich bin so gespannt.

Und gleichzeitig habe ich Angst. Auf mich wird er ja wohl ganz schön sauer sein. Ich, der Petrus mit der großen Klappe, der von jetzt auf dann zum Angsthasen wurde. So sehr wünsche ich mir, dass zwischen mir und Jesus wieder alles okay ist. Und gleichzeitig habe ich Angst, ihm zu begegnen.

Und nächste Woche erzählt dir Petrus von seiner Begegnung mit dem auferstandene Jesus und seinem Gespräch mit ihm.

LK 24,13-35

15.4.2023

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Jesus spricht mit Petrus. Aus dem ehemaligen Fischer, und Freund Jesu, wird ein glücklicher Hirte.

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Petrus erlebt die Verhaftung Jesu und das Todesurteil. Er sieht das leere Grab und trifft den auferstandenen Jesu.