Gott schließt am Berg Sinai einen Bund mit den Israeliten.

Ich bin Mirjam, eine junge israelitische Frau, ich lebte in Ägypten. Da mussten wir für den Pharao schuften und waren arm dran. Gott hat unsere Klagen gehört. Mein Bruder Mose hat immer wieder in Gottes Auftrag mit dem Pharao, dem König von Ägypten verhandelt, bis wir endlich gehen konnten. So einfach war es dann doch nicht, den die Soldaten vom Pharao ritten uns hinterher. Am Schilfmeer rettete uns Gott. Was waren wir erleichtert!

Und nun sind wir in der Wüste unterwegs. Mose will uns zum Berg Sinai bringen, das ist da, wo Gott ihm den Auftrag gegeben hat, uns aus Ägypten zu befreien. Es ist auch da, wo der Busch brannte und doch nicht verbrannte.

Das Leben in der Wüste ist anstrengend. Am Tag ist es heiß und in der Nacht kalt, es sehr kalt werden. Auch das mit der Nahrung ist sehr schwierig und viele von uns waren mutlos und murrten gegen Mose.

Doch Gott ist bei uns. Er gibt uns Tag für Tag Manna – Brot von Gott – hilft uns mit Wachtelschwärmen über den großen Hunger und zeigt Mose immer wieder verborgene Wasserstellen in den Felsen der Wüste.

Tage, Wochen, Monate sind wir jetzt schon auf dem Weg. Und dann kann man ihn sehen, den Berg Sinai, unser erstes Ziel auf dem Weg in das Land, das Gott uns geben wird.

Wir wurden wieder lebendiger. Der „Gottes Berg“, der Sinai, jetzt ganz nah. Was wohl geschehen wird?

Wir schlugen unser Lager am Fuß des Berges auf.

Und Mose wanderte auf den Berg, er ganz allein. Er hat uns sehr ermahnt, keinen Fuß auf den Berg zu setzen, uns nicht auf ihm aufzuhalten. Und ausnahmsweise haben sich alle darangehalten.

Dann kam Mose wieder vom Berg herunter. Er hatte Nachrichten von Gott für uns. Er versammelte uns alle und sprach zu uns: „So spricht Gott: Ich, euer Gott, habe euch gut hierher gebracht. Kein Mann, keine Frau, kein Kind ist verhungert oder verdurstet auf dem Weg. Mit euch Israeliten habe ich etwas Besonders vor. Ich will einen Freundschaftsbund mit euch schließen. Ich will euch beschützen. Und ihr haltet meine Gebote.“ So unterrichtete uns Mose. Und weiter: „Gott wird in drei Tagen uns diese Gebote geben. Er wird dazu auf den Berg kommen. Diese drei Tage nutzt, um euch auf den Bund mit Gott vorzubereiten. Wenn ihr zerstritten seid, versöhnt euch. Seid freundlich untereinander. Wascht euere Kleidung, wascht euch selbst. Räumt die Zelte auf. Bereitet euch vor!“

Es war, wie wenn wir ein großes Fest vorbereiten würden. Alle waren beschäftigt und eifrig bei der Sache. Und dann kam der dritte Tag.

Es war sehr beeindruckend. Am Morgen umhüllte eine dichte Wolke den Gottesberg und er bebte gewaltig. Wie Posaunen schallte es aus der Wolke.

Wir bekamen Angst.

Doch Mose stieg mutig auf den Berg.

Und als er wieder kam, hatte er den Text mit dem Bundschluss zwischen Gott und den Menschen bei sich. Es waren 10 Gebote.

Mose las uns den Text vor:

„ Ich bin der Herr, dein Gott.

Du sollst an keine anderen Götter glauben.

Du sollst den Namen Gottes nicht unnütz gebrauchen.

Du sollst den Feiertag heiligen.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.

Du sollst nicht töten.

Du sollst nicht ehebrechen.

Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nichts Falsches über einen anderen erzählen.

Du sollst nicht neidisch sein auf den Besitz deines Nachbarn.“

Still und andächtig haben wir zugehört.

Ja, das ist ein guter Plan. Drei Sätze, wie wir mit Gott umgehen sollen.

Ein Satz über den Sabbat, den Feiertag, den Tag, an dem Gott, nach dem er die Erde erschaffen hat, geruht hat. Der Tag, an dem wir keine Manna sammeln, sondern das vom Vortag noch gut ist.

Und dann lauter Sätze, wie wir Menschen uns untereinander verhalten sollen. Eigentlich Selbstverständlichkeiten, doch das alles ist manchmal schwer. Gut, dass all das aufgeschrieben war. So können wir uns immer wieder daran erinnern.

Es war ein feierlicher Moment. Alle nickten, alle murmelten ihre Zustimmung. „Ja, wir wollen diesen Bund mit Gott. Er ist gut für uns.“

Mose feierte einen Gottesdienst mit uns. Wir dachten über uns nach, auch über das, was nicht so gut gelungen war. Wie z. B. die schlechte Stimmung, als das Essen in der Wüste knapp wurde. Wir dachten an die schönen Momente, als wir das erste Mal Manna kosteten und es wunderbar schmeckte. Daran, dass uns unser Gott aus Ägypten herausgeführte und versprochen hat, uns in die Freiheit zu führen.

Wir dankten Gott dafür und für den Bundschluss, den wir alle miteinander bekräftigten. Alle miteinander sprachen wir: „Alles, was Gott gesagt hat, wollen wir befolgen. Wir wollen ihm gehorchen.“

Wir sangen miteinander und jeder ging mit Frieden im Herzen an diesem Abend in sein Zelt zum Schlafen.

Ja, dass ich jetzt als alte Frau immer noch in der Wüste unterwegs bin auf dem Weg in das Land, das Gott uns geben will, hätte ich nicht gedacht.

Dass, es schon bald Ärger wegen des Bundes mit Gott und uns Israeliten gab, hätte ich mir vorstellen können. Wollte ich aber vielleicht auch lieber nicht. Viele von uns machten bei der Aktion, „wir schaffen uns einen Gott“, mit. Einen Gott aus Gold.

Das gab Ärger.

Doch Gott bleibt seinem Bund mit uns treu. Er ist an unserer Seite.

So weit hat uns Mirijam von den Israeliten, von der Unterdrückung durch die Ägypter und von dem Weg in die Freiheit, mit Gott erzählt.

Und nächste Woche gibt es eine Geschichte, wo ein Esel eine wichtige Aufgabe hat.

2 Mose 19 - 20,21 + 24, 1-11 i.A.

2.7.2022

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Leben mitten in der Wüste, geht das? Ja, Gott gibt Manna, Wachteln und Wasser.