Gott ist wie eine Mutter, und auch wie ein Vater.

Heute geht die Geschichte mit Ruben und dem Vaterunser weiter

Ruben springt durchs Dorf, er sucht Hannah. Und er hat Glück, er sieht Hannah auf dem Weg vom Brunnen nach Hause. „Hannah, hast du dann Zeit, wenn du das Wasser abgegeben hast?“, fragt er sie. Hannah, nickt, „ja, jetzt bin ich erst mal fertig mit Helfen. Erst heute Abend beim Abendessen bin ich wieder dran.“

„Super“, Ruben freut sich. Dann lass uns gleich wieder am Baum treffen!“

Diesmal muss Ruben nicht lange warten, da kommt auch schon Hannah um die Ecke geflitzt.

„Du Ruben, du musst unbedingt mehr über das Vaterunser erzählen! Wie geht es denn? Weißt du es noch, was Jesus alles gesagt hat?“

„Naja", Ruben drucks etwas herum. "So ganz genau nicht mehr. Ich fand es ja lang. Aber ich habe heute den Vater gefragt und er konnte mir was dazu erzählen. Die ersten Sätze habe ich mir sogar merken können.

Also es fängt mit Vaterunser an, und dann geht es weiter:

Vaterunser im Himmel,

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“

Ruben strahlt über sein Gesicht, denn er ist ganz stolz, dass er sich so viel hat merken können.

Hannah denkt nach. „Also Vaterunser im Himmel, das ist ja einfach zu verstehen. Gott ist unser Vater – und er ist im Himmel. Also haben wir zu unserem Vater auf der Erde noch einen Vater im Himmel. Ganz schön praktisch“. Hannah gefällt der Gedanke. Lass uns doch nochmal das Lied von gestern singen:

Wenn ich Vater sage, denk’ ich an ein Haus, wo die Türe offen ist für mich tagein tagaus. Vaterunser im Himmel.

„Geheiligt werde dein Name“ so geht es weiter. Ruben ist heute gut im Nachdenken. Da habe ich schon mit meinem Vater darüber gesprochen, das ist gar nicht kompliziert. Gott hat die Erde erschaffen, das ist ja was ganz Besonderes. Da zeigt er, wie ganz anders er ist. Und wir sehen, wie gut es ihm gelungen ist. Und wenn wir uns darüber freuen und die Erde achten, dann achten wir Gott und heiligen ihn. Also wir preisen Gott mit seinem Namen: Geheiligt werde dein Name. Nicht ganz einfach, aber schon irgendwie zu verstehen.“ Ruben schnauft tief durch.

Hannah sagt: „Kommt jetzt nicht: Dein Reich komme?“

„Genau! Das ist jetzt sehr einfach. Wenn man Jesus schon mal zugehört hat, der erzählt ja immer wieder vom Reich Gottes. Wenn das Schaf gefunden ist und sich der Hirte freut, wenn der Blinde Bartimäus wieder sehen kann, das erzählt vom Reich Gottes. Gottes Reich mitten unter uns. Jetzt und hier ein wenig von Gottes großem Reich. Und später dann ganz viel und immer. So stelle ich mir das vor!“ Ruben erklärt mit Händen und Füßen. Ganz eifrig ist er bei der Sache.

Hannah staunt. So viel spricht Ruben eigentlich nie. Dieses Vaterunser hat ihn wohl wirklich beeindruckt.

„Und wie geht es jetzt weiter?“, fragt sie.

„Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“

„Ach, das verstehe ich gut“, sagt Hannah.

Ruben staunt: „Das verstehst du?“ „Klar. Gott ist im Himmel und auf der Erde. Sein Reich ist mitten unter uns, und später ist es ein Platz für uns, nach dem Leben. Und wir heiligen ihn, weil wir ihn, und das, was er macht und gemacht hat, gut finden. Also wollen wir, dass sein Wille geschieht, hier mitten unter uns und in seinem Reich, dem Himmel dann.“ Ruben nickt, besser hätte er es auch nicht erklären können.

„Komm, lass es uns nochmals singen", sagt er.

Wenn ich Vater sage, danke ich an ein Haus, wo die Türe offen ist für mich tagein tagaus. Vaterunser im Himmel.

So sitzen die beiden unter ihrem Baum und freuen sich am Leben.

„Es ist gut, dass es Gott gibt, der wie ein Vater zu uns ist“, sagt Ruben.

Hannah denkt nach. „Du, aber manchmal ist mir meine Mutter lieber als mein Vater, die kann viel besser trösten, wenn die mich in den Arm nimmt, dann ist gleich alles viel einfacher, nicht mehr so schwer. Könnte Gott nicht auch wie eine Mutter sein?“

Hannah schaut ganz traurig aus.

Das mag Ruben gar nicht. Eifrig denkt er nach, und dann strahlt er. „Gott ist wie eine Mutter!“, sagt er.

„Na, wie soll das denn gehen?“ Hannah schüttelt den Kopf.

„Doch! Der Großvater hat es erst neulich gesagt“. „Dein Großvater hat gesagt, dass Gott wie eine Mutter ist?“, Hannah staunt. „Das hat sie ja noch nie gehört.“

„Doooch!“, Ruben ist voller Eifer. „Neulich nachts hat mein kleiner Bruder geweint, wir alles sind davon aufgewacht. Mutter war ganz schnell bei ihm. Hat ihn auf den Arm genommen, ihm gut zugeredet, ein Liedchen gesummt. Und schon war Natan wieder eingeschlafen. Und der Großvater brummte von seinem Schlaflager. ‚Der Prophet Jesaja hat recht‘. Am nächsten Morgen habe ich nachgefragt: ‚Was meinst du mit der Prophet Jesaja hat recht, Großvater?‘. Da hat er es mir erklärt. ‚Der Prophet hat gesagt: Gott tröstet, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.‘"

„Gott ist auch wie eine Mutter!“, verstehst du?

Hannah denkt nach und nickt dann. „Ja, das verstehe ich. Gott ist ja so groß, er kann wie Vater und wie Mutter sein.“

Und nach einer Pause: „Du, Ruben, dann braucht unser Lied aber noch eine andere Strophe.“

Dann springt sie auf: „Meine Güte wie die Zeit vergeht, ich muss ja wieder heim.“ Und weg ist sie.

Ruben sitzt alleine da. Jetzt kann er gut über eine neue Strophe nachdenken.

Wenn ich Mutter sage, denk an Liebe ich, Liebe, die umarmt und die mich nicht vergisst.

Ruben ist zufrieden. Das wird er morgen Hannah vorsingen. Mit „Vaterunser im Himmel“, denn so heißt ja das Gebet von Jesus.

Auch er macht sich auf den Heimweg:

Wenn ich Mutter sage, denk an Liebe ich, Liebe, die umarmt und die mich nicht vergisst. Vaterunser im Himmel.

Und nächste Woche erzähle ich dir den letzten Teil zum Vaterunser mit den Gedanken von Ruben und Hannah.

Mt 6,5-15 i.A.

27.8.2022

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Das Vaterunser zeigt: Gott will das es uns gut geht.

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Ruben hört bei Jesus wie man am besten beten kann: Vater unser im Himmel