Eine besondere Taufe am Jordan

Esther und Simon sind heute fleißig beim Steine aufsammeln auf dem Feld. Vater Micha lobt sie sehr. Die Kinder sind geschafft von den vielen, schweren Steinen.

Nach dem Mittagessen fragten sie vorsichtig: „Dürfen wir an den Fluss, um uns zu erfrischen?“ „Das ist eine sehr gute Idee“, meinte die Mutter. „Macht das!“

Das mischte sich der Vater in das Gespräch ein: „Ich hatte ja versprochen, dass ich auch mal mit an den Fluss gehen und nach Johannes Ausschau halten will. Vielleicht ist das heute eine gute Gelegenheit. Wir waren alle so fleißig am Feld.“

„Juhuu“, jubelte Simon sofort. „Geht ihr schon mal vor, ich komm dann bei euch vorbei, ihr könnt mir dann zeigen, wo ich vielleicht den Johannes sehen kann“, sagt der Vater.

Die Kinder machen sich auf den Weg. Was für ein besonderer Tag. Der Vater will sie am Fluss treffen.

Am Fluss angekommen, springen sie aus ihren Kleidern und sofort ins Wasser. „Einfach herrlich dieses Wasser!“, sagt Esther bevor sie untertaucht. Simon und Esther schwimmen und necken sich. Es ist schön am Jordan.

Dann taucht der Vater auf. „Esther, Simon, wollt ihr mir zeigen, wo Johannes das letzte Mal am Fluss war?“, fragt er sie.

Na klar wollen sie das. Sie steigen aus dem Wasser und schlüpfen in ihre Anziehsachen. Dann ziehen sie los. Nur eine kleine Strecke flussaufwärts. Und dann sehen sie ihn schon. Johannes mit seiner besonderen Kleidung und den struppigen Haaren. Und die Menschen, die bei ihm stehen und mit ihm reden. Die Kinder und der Vater gehen näher hin, so können sie auch hören, was Johannes sagt:

„Nach mir kommt einer, der wirklich groß ist, einer, der Macht von Gott hat. Da bin ich viel zu gering, um ihm seine Sandalen aufzubinden, wenn er in den Fluss steigen will. Er, der Gottes Macht hat, er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen und nicht mit dem Wasser aus dem Fluss, so wie ich. Bereitet euch auf ihn vor. Kehrt euer Leben um. Lebt so wie es Gott gefällt. Wascht euer altes Leben mit dem Wasser des Jordans ab.“

Wieder steigen Menschen in den Fluss Jordan und lassen sich von Johannes untertauchen und taufen.

Vater und die Kinder schauen noch eine Weile zu und als sich ein paar Männer auf den Rückweg machen, schließen sie sich ihnen an.

Vater Micha ist neugierig und befragt die Männer: „Wisst ihr vielleicht, wo der Johannes herkommt?“

Die Männer sind auskunftsfreudig: „Aus der Wüste soll er kommen, da hat er die Menschen schon aufgefordert, sich taufen zu lassen. Deshalb ist er jetzt wohl an den Jordan gekommen, da er ja zum Taufen Wasser braucht. Und hast du sein Gewandt gesehen, es ist aus Kamelhaar gemacht. Und er isst, was er vorfindet, Heuschrecken und den Honig von Wildbienen, so braucht er kein Geld. Und jedes Mal, wenn ich bei ihm war, erzählt er, dass nach ihm einer kommt, der groß und mächtig ist und Kraft von Gott hat.“

Vater Micha und die Kinder haben gut zugehört und erzählen, was sie erlebt und erfahren haben, der Mutter und der Oma beim Abendessen dann ausführlich.

In den nächsten Tagen denkt Vater Micha immer wieder über diesen Johannes nach.

Und dann fällt es ihm wieder ein: „Siehe, ich sende einen Boten vor dir her. Der wird dir den Weg bereiten. Eine Stimme ertönt in der Wüste: macht den Weg bereit für den Herrn.“ Genauso hat er es beim Propheten Jesaja gelesen.

Soll mit dem Boten wirklich Johannes gemeint sein? Ja, dann müsst ja der Friedefürst bald kommen.

Micha wird es ganz warm ums Herz. Der Friedefürst, der es im Dunkel hell werden lässt, bei dem es Freude wie bei der Ernte gibt, und wo der Wolf beim Lamm zu Gast ist. Ach, wie würde das wunderbar sein.

Micha hängt noch seinen Gedanken nach, da kommen Esther und Simon angerannt. Ganz außer Atem sind sie.

„Vater, Vater!“, beginnen sie. „Vater, heute war es ganz anders am Jordan als sonst. Da kam ein Mann, der ließ sich von Johannes taufen. Das war noch ganz normal, doch dann, dann war es, als ging der Himmel über ihm auf. Und es kam der Heilige Geist auf ihn herab – wie eine Taube.

Und manche sagen, sie haben Gottes Stimme gehört, die hat gesagt. ‚Dies ist mein Sohn, den ich liebhabe, und an dem ich Freude habe‘.

Dann ist der Mann wieder aus dem Jordan gestiegen. Alle waren ganz aufgeregt. Er nicht.“

„Ja, wer war denn der Mann, wie heißt er denn?“, will der Vater wissen.

Simon schüttelte den Kopf. Er hatte keinen Namen gehört.

Esther denkt eine Weile nach und dann strahlte sie: „Er heißt Jesus, haben die Leute erzählt. Er kommt aus Nazareth, haben sie auch erzählt.“

Beim Abendessen an diesem Tag wird ausführlich über das, was die Kinder erlebt haben, geredet. Micha ist sich sicher, dass dieser Jesus aus Nazareth der ist, von dem der Prophet Jesaja geredet hatte.

Esther und Simon nehmen sich vor, dass sie Jesus-Detektive werden. Gleich morgen würden sie anfangen, alles über diesen Jesus herauszubekommen.

 

Soweit die Geschichte heute vom Jordan, Johannes und Jesus, und natürlich vom Jesaja-Experten Micha und den zukünftigen Jesus-Detektiven Esther und Simon. Nächste Woche erzählen die euch dann, was sie schon herausgefunden haben.

MK 1, 2 - 11 

15.1.2022

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Esther und Simon sind jetzt Jesus-Detektive

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Esther und Simon erleben Johannes am Jordan