Esther und Simon sind jetzt Jesus-Detektive

Esther und Simon haben sich ja vorgenommen ab jetzt Jesus-Detektive zu sein. Das ist gar nicht so einfach. 

Zunächst einmal setzten sich die beiden zusammen und überlegten wie ein Detektiv, eine Detektivin sein muss. „Sich umhören“, sagt Simon. „Ja, offenen Ohren haben und gut zu hören ist wohl wichtig“, fügt Esther dazu. „Und Informationen müssen wir zusammentragen“, sagt Simon. „Ach, das ist doch eigentlich ganz einfach", meint Esther, "wir müssen einfach neugierig sein."

„Wo wir wohl an die besten Informationen über diesen Jesus bekommen?“, denkt Simon laut nach. Esther runzelt die Stirn: „Die meisten Neuigkeiten bekomme ich immer am Brunnen beim Wasserschöpfen mit. Oder wenn ich Mutter und Oma zum Kleiderwaschen an den Jordan begleite. Beim Wasserholen und beim Waschen wird viel erzählt. Da gibt es immer Neuigkeiten.“

Simon muss eine Weile nachdenken, dann geht ein Leuchten über sein Gesicht: „Jetzt ist es mir eingefallen, wo ich Neuigkeiten erfahre. Manchmal bin ich doch beim Töpfer und darf mit den kleinen Tonabfällen etwas formen. Dort höre ich die meisten Neuigkeiten. Die Leute merken gar nicht auf mich. Die reden mit dem Töpfer als wäre ich nicht da.“

„Prima!“, freut sich Esther, „da wissen wir ja jetzt wo wir hingehen müssen.“ Sie strahlt. „Abgemacht!“, ich gehe ab jetzt immer freiwillig Wasserholen und helfe bei der Kleiderwäsche, da erfahre ich auf jeden Fall etwas.“

„Und ich werde versuchen, so oft wie möglich beim Töpfer vorbeizuschauen“, erklärt Simon.

So machen die beiden das die nächsten Tage. Jeden Tag vor dem Abendessen stehen sie zusammen im Schatten an der Hauswand und flüstern miteinander.

Doch, es ist nicht einfach auf einmal eine Detektivin, ein Detektiv zu sein. Die letzten Tage standen sie immer kopfschüttelnd beieinander. Nicht, gar nicht, war von diesem Jesus zu hören. Das konnte doch nicht sein. Es war, als wäre er vom Erdboden verschwunden. Niemand hatte was von ihm gehört, niemand konnte etwas von ihm erzählen.

Eines Abends kommt dann Simon und hat doch was zu erzählen. „Stell dir vor Esther, der König Herodes hat Johannes, der der am Jordan getauft hat, verhaften lassen. Er sitzt jetzt im Gefängnis in Jerusalem!“ Esther schaut ganz erschreckt: „Ja, warum das denn? Hat er was gegen den König gesagt?“

„Weiß keiner so genau“, sagt Simon. „Der König will wohl nicht, dass er die Menschen mit seinem Ruf zur Umkehr und mit seiner Taufe im Jordan durcheinanderbringt. Der König will wohl Ruhe in seinem Land. Das alles habe ich beim Töpfer gehört. Und der Töpfer hat sich ganz schön aufgeregt über den König. Gut, dass das keiner von den Königs-Freunden gehört hat.“ 

Na, immerhin hat der Detektiv Simon mal eine interessante Neuigkeit herausgefunden. Das gibt mal ein schönes Gesprächsthema beim Abendessen.

Weiter versuchen die Kinder etwas über Jesus herauszubekommen. Es ist immer noch so, dass nichts von ihm zu erfahren ist. Simon kommt sich schon komisch vor immer beim Töpfer herumzuschleichen. Und Esther schwänzt schon mal das Wasserholen. Es sind über 6 Wochen vergangen – 1 ½ Mondphasen – daran können es die Kinder erkennen, da kommt Esther ganz aufgeregt heim: „Es gibt Neuigkeiten von Jesus!“, verkündet sie gleich.

Simon ist sofort bei ihr. Sie setzten sich auf die Erde und lehnen sich an die Hauswand. „Stell dir vor“, erzählt Esther, „Jesus erzählt in den verschiedenen Dörfern in der Umgebung von Gott. Er sagt, wie schon Johannes der Täufer, ‚ändert euer Leben, glaubt an Gott! Sein göttliches Reich wird kommen, es wird sichtbar in dieser Welt. Öffnet eure Augen und Ohren. Öffnet euer Herz für Gott. Gott hat euch lieb.‘ So sagen die Leute, dass Jesus über Gott spricht.“

„Und warum jetzt und nicht schon die ganze Zeit?“, will Simon neugierig wissen. „Das ist nicht so genau herauszubekommen“, sagt Esther, „ich habe nichts dazu gehört, was er die letzten 6 Wochen gemacht hat. Hör du dich doch mal wieder beim Töpfer um, Simon.“ „Mach ich morgen“, verspricht Simon. Und schon ist es wieder Zeit für das Abendessen. Diesmal ist natürlich Jesus das Gesprächsthema. Esther erzählt ausführlich. Vater Micha hört sehr genau zu. 

„Sein göttliches Reich wird kommen!“, wiederholt er. Und: „Öffnet euer Herz für Gott. Gott hat euch lieb.“ Micha schüttelt den Kopf: „Sowas sagt doch sonst keiner: ‚Gott hat euch lieb!‘ Die sagen sonst, doch immer: ‚Befolge die Gebote! Mach alles Richtig. Gott ist streng und gerecht!‘ Dieser Jesus ist wirklich anders als andere, die von Gott erzählen.“

Schon bald am nächsten Tag, Simon verdrückt sich bei der Feldarbeit sehr zeitig, ist Simon beim Töpfer. Da ist heute einiges los. Männer und Frauen kommen vorbei. Die Männer zu einer kleinen Unterhaltung, die Frauen, um Teller und Krüge zu kaufen, oder den Töpfer zu bitten bis nächste Woche einen kleineren oder größeren Krug zu töpfern. Bei all den Gesprächen ist immer wieder Jesus ein wichtiges Thema. Und ziemlich spät, Simon hatte sich gerade überlegt, dass er doch nichts mehr Neues hört und er auch heimgehen könnte, da kam sie dann, die Neuigkeit, auf die er so lange gewartet hatte. Schnell machte er sich auf den Heimweg, das musste er sofort Esther erzählen.

Zu Hause angekommen, ruft er Esther und sie setzten sich in den Schatten am Haus. „Stell dir vor, Esther, ich weiß, wo Jesus so lange war!“, platzte Simon sofort mit seinen Neuigkeiten heraus. „Ja, wo denn, erzähl schon!“, Esther ist jetzt wirklich neugierig. „Also“, fing Simon umständlich an: „da war ein Mann, der war jetzt einige Tage unterwegs, er kam aus dem Süden, noch hinter dem See Genezareth, da, wo dann die Wüste anfängt. Der hat erzählt, dass er Jesus getroffen hat. Sie kamen ins Gespräch und Jesus hat ihm erzählt. ‚Er wäre nun 40 Tage in der Wüste gewesen, hätte gefastet und wäre gut mit den wilden Tieren ausgekommen, und er hätte da gut auf Gott hören können. Und jetzt will er sich aufmachen und den Menschen von Gott erzählen.‘ Das habe ich gerade beim Töpfer alles gehört.“ Simon ist sichtlich stolz auf sich. Esther ist es auch und lobt ihn: „Super gemacht, Simon!“

„Du“, sagt Simon: „jetzt weiß ich noch was, was ein Detektiv sein muss. Geduldig muss er sein, sehr geduldig.“

Da hat Simon wirklich recht.

Das Abendessen wird wieder spannend. Wieder ist der Vater Micha ganz Ohr. „Jesus ist mit den wilden Tieren in der Wüste gut ausgekommen?“, fragt er nochmals nach. „Ja, so hat der Mann es erzählt“, bestätigt es Simon noch einmal. „Der Wolf wird zu Gast beim Lamm sein, wie es Jesaja sagt.“ Micha ist sich noch einmal mehr sicher, dass Jesus der Friedefürst ist.

 

Ihr könnt schon gespannt sein, was die Jesus-Detektive nächste Woche alles zusammentragen. Ich kann euch schon verraten, dass es um Freundschaft geht.

MK 1, 12 - 15

29.1.2022

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Menschenfischer? Jesus findet Freunde bei den Fischern am See Genezareth.

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Eine besondere Taufe am Jordan