Menschenfischer? Jesus findet Freunde bei den Fischern am See Genezareth.

Esther und Simon sind ja jetzt Jesus-Detektive. Alles was sie über Jesus erfahren können interessiert sie ungemein und sie tragen ihr Wissen zusammen und tauschen sich aus. Auch ihr Vater Micha ist ziemlich an dem Jesus interessiert. Wenn die Kinder Neuigkeiten haben, dann ist das Abendessen der Ort, wo gemeinsam erzählt und nachgedacht wird.

Esther und Simon haben Jesu am Jordan gesehen, als er von Johannes getauft wurde und der Himmel über ihm auf ging und Gottes Geist auf ihn kam wie eine Taube. Und dann haben sie ihn nicht mehr gesehen und ganz lange nichts über ihn gehört. Es brauchte viel Geduld von Esther und Simon, bis sie nach über sechs Wochen was von ihm hörten. Er war in der Wüste gewesen.

Und was macht er jetzt?

Diesmal ist es für Simon und Esther viel leichter was über Jesus zu hören. Esther geht ja gerne zum Wasserholen an den Brunnen oder zum Wäschewaschen an den Jordan, um Neuigkeiten zu erfahren. Simons beliebtester Ort als Detektiv ist der Töpfer. Da kann er mit Tonresten kleine Figuren formen und hört die meisten Neuigkeiten. Und als der Tag sich zum Ende neigt, da treffen sich Esther und Simon im Schatten ihres Hauses und sitzen an die Wand gelehnt und tauschen sich aus.

Esther fängt gleich mal an: „Der Jesus war am See Genezareth! Er war da bei den Fischern!“ Sie ist ganz stolz auf ihre Neuigkeiten. Simon kann sie damit nicht beeindrucken: „Weiß ich doch eh schon!“, winkt Simon ab. „Aber ich habe da ein Wort gehört, das kenne ich nicht: ‘Menschenfischer‘, was soll das denn sein?“ „Hmmm“, Esther denkt nach: „Ich kenne nur Fischer, die Fische fischen“, sagt sie dann. „Ich auch“, stimmt Simon zu.

„Weißt du sonst noch was Neues Simon?“, fragt Esther.

„Weiß nicht so genau“, erwidert Simon, „Namen habe ich noch gehört: Simon – so wie ich – und Andreas, der ist wohl der Bruder von dem Simon.“

„Und was hat Jesus gemacht?“, will Esther wissen. „Das habe ich nicht gehört“, sagt Simon. „Na, vielleicht erzählen die Leute schon morgen mehr über den anderen Simon, seinen Bruder Andreas und vor allem über Jesus“, hofft Esther.

Und wirklich so ist es.

Esther ist mit vielen Frauen beim Waschen am Fluss Jordan und die Frauen haben nur ein Thema, nämlich diesen Jesus aus Nazareth, der gerade am See Genezareth unterwegs ist.

Er soll die Fischer Simon und Andreas, als sie, nahe am Ufer ihre Netze ausgeworfen haben, angesprochen haben. Er soll gesagt haben: 'Kommt mit mir, werdet ‚Menschenfischer‘“. Und – und das erstaunt die Frauen, die das erzählen – Simon und Andreas sollen ihre Boote verlassen haben und mit Jesus mitgegangen sein. Esther hat sehr genau zugehört und hat sich sofort das Wort ‚Menschenfischer‘ gemerkt, das hat ja gestern schon Simon gewusst.

Als die Arbeit getan ist und die Wäsche zum Trocknen in der Sonne hängt oder liegt, ist Esther so aufgeregt, dass sie noch sich auf den Weg ins Dorf macht. Sie will nach Simon schauen. Sie wird ihn wohl beim Töpfer finden. Genau da ist er. Aber Simon macht ihr ein Zeichen, dass er jetzt nicht gestört werden will, denn er ist eifrig beim Zuhören. Esther setzt sich um die Ecke in den Schatten und warte auf Simon. Sie sieht, wie die Menschen ihre Geschäfte beim Töpfer beenden, ihre neuen Teller und Krüge vorsichtig in Tücher wickeln und sich auf den Heimweg machen, nachdem sie bezahlt haben.

Und da kommt auch schon Simon ums Eck. Gemeinsam machen sie sich auf den Heimweg. „Erst zu Hause erzählen“, machen sie aus und hüpfen und springen aufgeregt zu ihrem Haus.

Sie setzen sich in den Schatten, lehnen sich an die Hauswand und wie immer beginnt Esther. „Heute haben die Frauen am Fluss auch von ‚Menschenfischer‘ geredet. Genau, das Wort haben sie gesagt! Und auch von den Brüdern Simon und Andreas, den Fischern, haben sie erzählt. Jesus soll sie vom Ufer aus beim Fischen angesprochen haben und sie eingeladen haben, mit ihm zu kommen, um ‚Menschenfischer‘ zu werden.“

Simon nickt: „Das mit dem Mitgehen und dem Wegholen beim Fischen habe ich genauso gehört. Aber noch mehr!“ Simon freut sich, dass er beim Töpfer noch mehr gehört hat. „Es waren nicht nur Simon und Andreas, sondern auch noch Jakobus und Johannes – nicht der Johannes, den wir vom Jordan kennen - sondern der Bruder von Jakobus und beide sind Söhne des Zebedäus.“ Simon ist ganz stolz, dass er sich die Familienzusammenhänge so gut hat merken können.

„Und was war mit denen?“, Esther will noch mehr wissen.

„Die sind auch mit Jesus mitgegangen“, erzählt Simon weiter. „Die waren alle beim Netz flicken und dann sind sie aufgestanden und haben ihren Vater – den Zebedäus – und dessen Tagelöhner einfach sitzenlassen, und sind mit Jesus mitgegangen.“

„Was, den Vater einfach sitzen lassen?“, Esther ist ganz beeindruckt. „Was muss das für ein Mensch sein, dieser Jesus, wenn man einfach so aufsteht und mitgeht?“, denkt Esther laut nach. Und weiter: „Und was machen die jetzt?“

„Die Menschen erzählen, die fünf sind gemeinsam unterwegs. Sie haben nicht viel dabei, eine Decke zum Schlafen, ihr Gewandt, das sie anhaben. Einen Wasserschlauch. Mehr ist es nicht. Und sie ziehen durch die Orte am See Genezareth. Sie sind wie gute Freunde. Das alles erzählten die Menschen bei Töpfer“, sagt Simon.

„Freunde von Jesus?“, Esther staunt. „Freunde von Gottes Sohn? So haben es doch die Leute damals am Jordan erzählt. Gottes Sohn, ein Freund der Menschen?“

„Und, sind die jetzt ‚Menschenfischer‘? Und was machen Menschenfischer?“ Esther hat immer noch viele Fragen.

Beim Abendessen erzählen sie von den vier Fischern, Andreas und Simon, Jakobus und Johannes, die mit Jesus mitgegangen sind. Und gemeinsam denken sie über Menschenfischer nach. Zu einem richtigen Ergebnis kommen sie nicht. Aber sie sind sehr stolz auf das, was sie als Jesus-Detektive herausbekommen haben. Zufrieden mit sich schlafen sie an diesem Abend auf ihrer Schlafmatte ein.

 

Und nächste Woche lernen die Jesus-Detektive was über Zöllner und Pharisäer und natürlich haben sie Neuigkeiten von Jesu.

MK 1, 16 - 20

5.2.2022

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“Jesus isst mit Zöllnern und Sündern”, das ist die Nachricht unsere Jesus-Detektive heute zum Nachdenken bringt.

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Esther und Simon sind jetzt Jesus-Detektive