Micha und Opa entdecken was Neues bei Jesaja

Bei Micha und seiner Familie, du kennst sie ja schon, war in den letzten Wochen ganz schön viel Aufregung. Die Mama hat ein Baby bekommen. Ein kleines niedliches Mädchen. Alle haben sie sofort in ihr Herz geschlossen, selbst der schon viel größere Micha. Sie war aber auch zu drollig, wie sie ihr Mündchen verzog, mal zum Lachen, mal zum Jammern. Und wie freute sie sich, wenn einer sich mit ihr beschäftigte.

Heute haben Opa und Micha Baby-Dienst. Sie müssen auf sie aufpassen, bis die Mama wieder da ist. Das ist nicht schwer. Zunächst liegt die kleine Ada auf der Decke und Micha kitzelt sie am Bauch oder an den Füßen. Als das ihr dann zu langweilig wird, hebt der Opa sie hoch und trägt sie summend durch das kleine Haus. Da schläft Ada ein. Vorsichtig legt Opa das Baby wieder zurück auf die Decke. Micha und er machen es sich auch auf der Decke gemütlich. Sie schauen Ada beim Schlafen zu.

„Du Opa,“ flüstert Micha, „meinst Du die Ada wird mal so eine gute Köchin wie die Mama?“ „Bestimmt!“, flüstert der Opa zurück. „Aber,“ meint er, sie wird sicherlich auch so eine gute Hilfe wie Du auf dem Feld, wenn du die Steine wegträgst.“ „Glaubst Du wirklich, Ada wird mal so groß und stark wie ich?“, fragt Micha. „Na klar“, bestätigt der Opa.

„Und ob sie auch mal so gut trösten kann wie Mama?“, überlegt Micha weiter. „Ganz sicher!“, nickt der Opa.

„Und ob sie sich wohl auch so über die Römer, die uns unser Getreide wegnehmen, aufregen wird wie der Papa?“ „Wohl schon, das ist ja auch zum Aufregen!“

Nun wird es Micha langsam langweilig. „Opa, ist das in Ordnung, wenn ich nun zum Spielen raus gehe?“ „Nur zu lieber Micha, du warst mir eine große Hilfe, doch jetzt, mit dem schlafenden Baby komme ich gut allein zurecht.

Micha verschwindet.

Bald kommt auch schon die Mutter wieder heim und beginnt das Abendessen vorzubereiten. Heute gibt es einen duftenden Gemüseeintopf.

Heute ist keiner hungrig nach dem Essen, das ist mal schön.

Opa und Micha gehen noch ein wenig raus unter ihren Lieblings-Olivenbaum.

„Micha, als wir heute so über Ada nachgedacht haben, da ist mir noch was vom Propheten Jesaja eingefallen.“ Micha reißt die Augen auf: „Der Prophet, der vom Licht im Dunkeln spricht und von der Freude bei der Ernte?“, fragt er ganz neugierig. „Ja, genau der!“

„Erzählt der auch was über Babys?“ „Ja, ganz genau, heute Nachmittag ist es mir wieder eingefallen.“ 

„Ja, Jesaja erzählt wie das sein, wird, wenn das Dunkle hell wird, und Freud herrscht bei der Ernte. Hör mal genau zu:

Denn ein Kind wird uns geboren,

ein Sohn wird uns gegeben,

und die Herrschaft liegt auf seiner Schulter.

Gott nannte seine Namen: 

‚ein Wunder der Weisheit,

ein mächtiger wie Gott,

ein Vater der ewig bleibt,

ein Fürst, der Frieden schafft.

Mächtig wird seine Herrschaft sein,

und Friede in seinem Reich.‘

Micha hat sehr aufmerksam zugehört, manchmal die Stirn gekräuselt und muss nun erst noch einen Moment nachdenken.

„Der Prophet sagt, dass Gott uns ein besonderes Kind geben will, ein Kind, das Frieden schafft?“, fragt er unsicher.

„Genauso verstehe ich das“, sagt der Großvater.

„Sind das nicht wunderbare Aussichten:

‚ein Wunder der Weisheit,

ein mächtiger wie Gott,

ein Vater der ewig bleibt,

ein Fürst, der Frieden schafft.‘“, Opa ist ganz in sich versunken und hat ein leuchtendes Gesicht.

„Das wird doch wunderbar, da können uns die Römer nicht mehr so ärgern, da ist dann einer schlauer und mächtiger als die. Da ist dann einer der sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt.“

„Wann wird das sein Opa, wann kommt da Kind?“, fragt Micha aufgeregt. „Das Kind will ich kennenlernen. Mit dem kann man sicherlich ohne Streiterei spielen. Das wäre wunderbar!“

Opa seufzt tief: „Ich hatte gehofft, dass ich das noch erleben werde, doch langsam werde ich alt. Ob das noch klappt? Wir werden sehen. Doch Du Micha, Du kannst Hoffnung haben, den Friedefürst noch kennenzulernen, Du bist ja noch jung.“

 

„Komm lass uns reingehen, es wird dunkel und etwa feucht. Und Ada muss braucht ja auch ihre Ruhe zum Schlafen.“

Sie kommen gerade rechtzeitig. Die anderen sind schon alle dabei ihre Decken für das Nachtlager auszubreiten. Mit schnellen Handgriffen breitet Micha sein Nachtlager vor.

Da liegt er nun im Dunkeln und denkt über den Propheten und seine schönen Worte und Bilder nach: „Licht im Dunkeln, Freude wie zu der Ernte, ein besonderes Kind: schlau, mächtig, ein Friedefürst. Und Micha kommt ein Gedanke in den Sinn: Gott ist es nicht egal, wie es uns geht. Er hat Rettung für uns!“

Bei diesen beruhigenden Gedanken schläft er schnell ein.

 

Soweit für heute von Micha, seinem Opa und dem Propheten Jesaja. Und nächste Woche erzählte ich dir noch was von den dreien.

3.12.2021 — Jesaja 9, 5+6

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Micha hört von seinem Großvater, dass der Wolf zu Gast beim Lamm ist - wenn der Friedefürst kommt

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Michas Opa erzählt von dem großen Licht in der Dunkelheit